Wichtige Markttrends
Steigerung der Stahlproduktion durch Lichtbogenofentechnologie
- Ein Elektrolichtbogenofen schmilzt Stahlschrott, DRI, HBI (heißbrikettiertes Eisen, also verdichtetes DRI) oder Roheisen in fester Form zu Stahl. Beim EAF-Verfahren wird Strom zum Schmelzen des Ausgangsmaterials verwendet.
Graphitelektroden werden hauptsächlich im Stahlherstellungsprozess von Lichtbogenöfen (EAF) zum Einschmelzen von Stahlschrott verwendet. Elektroden bestehen aus Graphit, da dieser hohen Temperaturen standhält. Im Lichtbogenofen kann die Elektrodenspitze Temperaturen von 1.500 °C erreichen, was der halben Temperatur der Sonnenoberfläche entspricht. Die Elektrodengrößen variieren stark und reichen von 75 mm Durchmesser über bis zu 750 mm Durchmesser bis hin zu 2.800 mm Länge.
Der Preisanstieg bei Graphitelektroden hat die Kosten der Elektrolichtbogenöfen in die Höhe getrieben. Schätzungsweise verbraucht ein durchschnittlicher Elektrolichtbogenofen etwa 1,7 kg Graphitelektroden, um eine Tonne Stahl zu produzieren.
Der Preisanstieg ist auf die globale Branchenkonsolidierung, Kapazitätsabbau in China infolge von Umweltauflagen und das weltweite Wachstum der EAF-Produktion zurückzuführen. Dies dürfte die Produktionskosten von EAFs je nach Beschaffungspraxis des Werks um 1–5 % erhöhen und die Stahlproduktion einschränken, da es im EAF-Betrieb keinen Ersatz für Graphitelektroden gibt.
Darüber hinaus wurden Chinas Maßnahmen zur Bekämpfung der Luftverschmutzung durch starke Angebotseinschränkungen nicht nur im Stahlsektor, sondern auch in der Kohle-, Zink- und anderen Feinstaub erzeugenden Sektoren verstärkt. Infolgedessen ist die chinesische Stahlproduktion in den letzten Jahren drastisch zurückgegangen. Es wird jedoch erwartet, dass sich dies positiv auf die Stahlpreise und die Stahlwerke in der Region auswirken und zu besseren Margen führen wird.
– Alle oben genannten Faktoren werden voraussichtlich den Markt für Graphitelektroden im Prognosezeitraum antreiben.
Asien-Pazifik-Region dominiert den Markt
Der Asien-Pazifik-Raum dominiert den globalen Marktanteil. China hat den größten Anteil am Verbrauch und der Produktionskapazität von Graphitelektroden weltweit.
Die neuen politischen Vorgaben in Peking und anderen wichtigen Provinzen des Landes zwingen die Stahlproduzenten, Kapazitäten von 1,25 Millionen Tonnen umweltschädlich produziertem Stahl zu schließen, um eine neue Kapazität von einer Million Tonnen Stahl zu schaffen. Diese Maßnahmen unterstützen die Umstellung der Hersteller von konventionellen Stahlproduktionsverfahren auf das EAF-Verfahren.
- Die steigende Produktion von Kraftfahrzeugen sowie die expandierende Wohnungsbauindustrie dürften die Inlandsnachfrage nach Nichteisenlegierungen sowie Eisen und Stahl stützen, was sich positiv auf das Wachstum der Nachfrage nach Graphitelektroden in den kommenden Jahren auswirkt.
Die aktuelle Produktionskapazität für UHP-Graphitelektroden in China beträgt rund 50.000 Tonnen pro Jahr. Die Nachfrage nach UHP-Elektroden in China dürfte auch langfristig deutlich steigen. Im weiteren Prognosezeitraum wird mit einer zusätzlichen Kapazität von über 50.000 Tonnen UHP-Graphitelektroden gerechnet.
- Alle oben genannten Faktoren dürften im Prognosezeitraum zu einer steigenden Nachfrage nach Graphitelektroden in der Region führen.
Veröffentlichungszeit: 14. Oktober 2020